Die 1928-30 errichtete Siedlung "Attilahöhe" des Berliner Spar- und Bauvereins besteht aus fünf Baublöcken, von denen vier unter Denkmalschutz stehen. Das städtebauliche Konzept stammt von Bruno Taut und Franz Hoffmann. Die Architekten ließen die Wittekindstraße vor einem dominanten Kopfbau, dem Wasch- und Heizhaus, enden und gaben der Tankredstraße einen bogenförmig gebrochenen Verlauf. Zusammen mit den spitz zulaufenden Seitenstraßen entstand ein rautenförmiger Baublock.
Blumers Architekten wurden von der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG mit der kompletten Sanierung dieses Baublocks beauftragt.
Abgeschlossen ist nun die denkmalgerechte Sanierung des viergeschossigen dominanten Kopfbaus, dem Gemeinschaftswaschhauses mit Heizzentrale, ehemaligem Kindergarten und Wohnungen.
Durch intensive Recherche, Putzanalysen und restauratorischen Befunden konnte der originale Farbton der straßenseitigen Fassade definiert und mit einem neuzeitlichen, mineralischen Kratzputz wiederbelebt werden. Hervorzuheben ist der wiederhergestellte Schriftzug auf der straßenseitigen Fassade unterhalb der Traufe, aus Kostengründen nicht aus Metall, sondern als Beschichtung.
Die beiden Ladenfassaden im Erdgeschoss wurden bauzeitlich mit großen, rechteckigen Glaswänden transparent gestaltet, welche in den letzten Jahrzehnten mehrfach überformt worden sind. Eine große Herausforderung bestand im Freilegen der noch vorhandenen bauzeitlichen filigranen Stahlkonstruktionen, deren Aufarbeitung und Neuverglasung. Für die neue Verglasung wurde ein im Fourcault-Verfahren hergestelltes Glas verwendet, welches flüssig gezogen wird und somit die gewünschte Ziehstreifigkeit eines historischen Glases zeigt.
Die bauzeitliche Farbigkeit der Holz-Kastendoppelfenster basiert auf restauratorischen Befunden und wurde konsequent umgesetzt, um auch hier die ursprüngliche Farbigkeit wieder zu zeigen.
BA realisierten sämtliche Sanierungsmaßnahmen in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde und dem Restaurator, zusätzlich konnten BA die „Stiftung Deutsche Denkmalschutz“ und das Landesdenkmalamt Berlin für die Bereitstellung von Fördergeldern gewinnen.
Durch die Maßnahmen konnte das baukulturell bedeutende Erbe von Bruno Taut in Berlin-Tempelhof bewahrt werden.
Objektdaten
- Bauherr
- Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG
- Zeitraum der Leistungserbringung
- 2019-2023
- BGF in m²
- ca. 28.833
- Einheiten
- 127 WE