Die neue Gartensiedlung Falkenberg liegt südlich der B96a und S-Bahn-Haltestelle Altglienicke im Ortsteil Bohnsdorf und somit nahe der Tuschkastensiedlung von Bruno Taut. Dieses 1916 errichtete Idyll einer Arbeitersiedlung rund um den Akazienhof gehört seit 2008 zum UNESCO Welterbe. Tauts Konzept des gemeinschaftlichen Wohnens im urbanen Grünen diente zur Inspiration: Klare Linien, geometrische Formen und durchbrochene Kanten im Wechsel mit flächigen Farbakzenten charakterisieren unsere Architektur. Grundgedanke ist der Monolith. Das Farb- und Materialkonzept, die dunklen fassadenbündig eingebauten Holzfenster und Balkonbrüstungen aus Streckmetall betonen diese Idee. Die abgestuften Warmgrautöne der Fassaden, welche zahnartig ineinandergreifen, stehen im Kontrast zur vollfarbigen Taut-Siedlung. Gezielt platzierte Flächen in gedämpften Rot, Gelb und Blau sorgen für lebendige Akzente und schaffen Identität. Die scheinbar willkürlich angeordneten Fenstertypen und die bei einigen Wohnungen vorgesehenen Wintergärten lockern die Fassaden zusätzlich auf.

Das Konzept der Gartensiedlung ermöglicht ökologisches, generationsübergreifendes und barrierefreies Wohnen. Allen Erdgeschosswohnungen sind Gärten zugeordnet und sämtliche Bereiche auf dem Areal sind klar getrennt in privates, gemeinschaftliches und öffentliches Leben. Unser Entwurf verbindet hochwertiges typisiertes Bauen und zeitgemäße Architektur mit individueller Gestaltung. Bei den geplanten 327 Wohnungen garantieren Wiederholungen in Grundriss und Fassade eine effiziente Planung und Ausführung. Um für alle Neubauten gleichermaßen hohe Qualitäten zu erzielen, alternieren die Gebäudeabstände zwischen eng auf der Erschließungsseite und weit auf der Gartenseite.

Auf dem Areal sind rund 300 Parkplätze sowie Fahrradstellplätze geplant, allerdings wird die Präsenz von PKW zugunsten von Gemeinschaftsflächen stark reduziert. Hier überlagern sich Aufenthalts-, Spiel- und Verkehrsbereiche gleichberechtigt. Um das Quartier führt ein Rundweg durch die umgebenden Grünanlagen. Eine Bauminsel, ein kleiner Platz mit Servicepoint und der im Süden mit Bäumen aufgelockerte Parkplatz bilden eine natürliche Verbindung zur anliegenden Tuschkastensiedlung.

Blumers Architekten
Generalplanung und Baumanagement GmbH

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